50. Internationales Studierendenfilmfestival Sehsüchte

21.7. – 25.7.2021

Als wir letztes Jahr mit der Arbeit begannen, war die Hoffnung groß, dass die Jubiläumsausgabe wieder in einer Welt stattfindet, in der Menschen dicht gedrängt in Kinosäle strömen. Doch spätestens beim Anblick der dritten Welle, bekam auch unsere Zuversicht Risse. Wie können wir trotz Corona dem großen Jubiläum gerecht werden? Die Antwort steckte bereits in unserem diesjährigen Motto. Ignite verweist nicht nur auf die Sehsüchte-Flamme, sondern beschreibt auch den Kampf gegen das Erlöschen. Weltweit hat die Pandemie gewütet. Wir können kein Festival veranstalten, das dem Trugbild einer coronafreien Normalität hinterherläuft. Unzählige Menschen sind gestorben, haben ihre Arbeit verloren oder wurden seelisch zermürbt. Insbesondere der Kulturbereich darf nun nicht der naiven Behauptung erliegen, dass jetzt alles wieder gut wird. Uns war es daher wichtig, ein sicheres Festival zu veranstalten.

Auch die 50. Ausgabe findet in Hybridform statt – online und vor Ort. Dank der warmen Jahreszeit, darf sich das Publikum auf Filme, Live Acts und Panels an der frischen Luft freuen. In unserer Sektion Showcase haben wir die ungarische Kunsthochschule SZFE zu Gast, deren Studierende beeindruckenden Widerstand gegen das
Erlöschen ihrer politischen Unabhängigkeit leisten. Auch die Filmuniversität war als damalige Filmhochschule der DDR fest im Griff der politischen Führung. Davon zeugt auch die Sehsüchte-Geschichte. Besonders stolz sind wir deswegen auf unsere History-Ausstellung, die fünfzig Jahre Festival-Historie aufarbeitet und zeigt, dass Geschichte immer auch Krisengeschichte ist. Sehsüchte musste sich stets neu erfinden, um zu dem zu werden, was es ist. Zuletzt hat Corona das Festival nachhaltig transformiert, aber die Flamme brennt weiter und wird sich immer wieder neu entfachen.

Motto / Thema / Fokus ignite
Partnerland Ungarn
Spielorte Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF,
Thalia Programm Kinos,
Waschhaus Potsdam
Einreichungen 1076
Filme 107
Länder 30
Veranstaltungen 30
Besucher:innen 1600
Preisgelder 35000 €

Trailer

ProduktionJudith Frahm
RegieSamuel N. Schwarz, Valentin Wanker
MontageSamuel N. Schwarz, Valentin Wanker
AnimationEmilia Zieser, Giulia Falciani
KameraLucas Heinze
Colour GradingLucas Heinze
1. KameraassistenzPhilip Ratuschny
Grip & LichtKonrad Waldmann, Lenn Lamster
Sound DesignRichard Meyer, Wenzel Krah
MusikRichard Meyer, Wenzel Krah
TänzerinKaroline Strys
HerstellungsleitungAnne-Kathrin Seemann
Mastering & DCPRobert Schaller
Postproduction SupervisorUli Kunz

Team

GesamtkoordinationStefan Wirth, Luna Fischer, Anna Göpfert, Conrad Mildner
MarketingEva Lütticke, Katharina Delmenhorst, Florian Heidrich, Tinett Kähler, Louisa Jung, Annika Gedlek, Charlotte Hochegger, Nicola Land
HauptprogrammNina Decker, Philip Eichel, Sonja Holzinger, Moritz Nehlich, Christina Demenshina, Sophie Glawe, Mimi Marie Dörp
RahmenprogrammChristin Huchel, Clara Veihelmann, Till Morgenfrüh, Alina Rehhahn, Hannah Köhne, Josephine Bischoff, Sebastian Möller Palza, Evelyn Radke
FutureLuisa Müller, Julia Schellenberg
Fokus ProduktionCarla Zech, Victoria Anders
Saskia Bender, Lisa Polster, Hannes Raphael
360°-FilmSaara Neumüller, Sebastian Esposito
Jury & Gäste ManagementSara Rauschning, Lena Steinbüchel, Alissa Dornier
HistoryCansin Kuyukoey, Katharina Kauth
KinovorführungArnim Donath, Henry Bock, David Marodnes
TonWeronika Malinowska, Florian Weber
WebseitePhil Clausen
Live-StreamingIrma Heinig, Samuel Schwenk, Anton Yaremchuk
Anna Eschenbacher, Rita Eperjesi, Zainab Tariq, Johanna Hartmann, India Aparicio, Urszula Przybylska

Jurys

Bester Spielfilm LangSvenja Böttger, Luzie Loose
Bester DokumentarfilmKenneth Gyang, Leona Goldstein, Alice Agneskirchner, Yulia Lokshina
Bestes DrehbuchLasse Scharpen, Verena Veihl, Karin Kaci
Bester PitchLucas Schmidt, Stefan Titze, Janna Nandzik
Fokus ProduktionCaroline von Senden, Murat Isgüder, Nadja Jumah, Mina Avramova, Björn Koll
Bester 360°-FilmLoulia Isserlis, Julia Leeb, Tobias Wüstefeld
Future KidsAmely Trinks, Leonore von Berg, Gemma Mues, Lydia Jahr, Anton Halten
Future TeensIrene Böhm, Katharina Widl, Justus Halten, Marwin Haas, Nils Wolf
Bester Kurzfilm & Bester AnimationsfilmPia Hellenthal, Annegret Richter, Frédéric Schuld

Preisträger:innen

Adisa
Deutschland/Kenia, 2021 | Produktion: Kevin Anweiler, Felix Hultsch, Linda Karuru, Krysteen Savane, Ledama Sempele, Wenzel Steinmetz

Susanne reist als EU-Vertreterin nach Kenia, um mögliche Hilfen für ein Dorf das von Terrorist:innen angegriffen wurde, abzuwägen. Während die Hinterbliebenen auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit der EU hoffen, ist es für Susanne lediglich business as usual. Zu spät erkennt sie die Auswirkungen ihres Auftritts.

 Beste Produktion

Affenmädchen
Deutschland, 2020 | Regie: Isabelle Caps-Kuhn

Alvas Freunde sind alle Jungs. Zusammen verbringen sie einen endlosen und abenteuerlichen Sommer in Berlin. Die Zehnjährige ist das wildeste Kind von allen: laut, frech, unzähmbar – und doch kommt der Tag, an dem ihre Freunde sie nicht mehr dabei haben wollen. Und das alles nur, weil sie ein Mädchen ist.

 Future Kids

Bandsalat
Deutschland, 2020 | Regie: Tanja Hurrle

Nach einem depressiven Schub schafft es Lous Mutter nicht mehr aus dem Bett. Dabei sollte dies für die Sechzehnjährige doch ein besonderer Geburtstag werden. Als ihr Schwarm sie mit einer Konzerteinladung überrascht, ist Lou hin- und hergerissen, ob sie sich um ihre Mutter kümmern oder ihren aufkeimenden Gefühlen für Matz folgen soll.

 Future Teens

Dustin
Frankreich, 2020 | Regie: Naïla Guiguet

Vom drogengesättigten Techno-Event zu 145 BPM bis zur Afterparty in der Dämmerung: In einer Wohnung, die mit den Spuren der letzten Nacht übersät ist, suchen Dustin, eine junge Trans*Person, und ihre Crew im melancholischen Morgengrauen nach Sinn und Verbindung - eine Erkundung von Zuneigung, Verlangen und Identität.

 Bester Spielfilm kurz

Have a Nice Dog!
Deutschland/Syrien, 2020 | Regie: Jalal Maghout

Gefangen in Damaskus, umgeben vom Krieg, wartet ein einsamer Mann auf eine Chance, das Land zu verlassen. In seiner Isolation verliert er sich mehr und mehr in Fluchtfantasien und Monologen. Nur sein Hund Baroud bietet ihm noch eine stumme Antwort.

 Bester Animationsfilm

Jiyan
Deutschland, 2019 | Regie: Süheyla Schwenk

Hayat muss ihre Heimat zurücklassen. Gemeinsam mit ihrem Mann erreicht sie Berlin, und kommt bei seinen Verwandten unter. Seine Tante lehnt Hayat als Kurdin ab und erschwert dem jungen Paar das Ankommen. Als endlich Hoffnung in ihre Beziehung kommt, stellen ein Schicksalsschlag und ein unbarmherziges System Hayat vor eine unmenschliche Entscheidung.

 Bester Spielfilm Lang

Kräfte
Deutschland, 2020 | Regie: Annelie Boros

Johannas gefährliche Begabung zeigt sich schon früh – nach einem traumatischen Kontrollverlust wird sie gezwungen, ihre Kräfte zu unterdrücken. Als dies im Erwachsenenalter immer schwieriger wird, nimmt sie Kontakt mit einer geheimen Gruppe auf. Deren Mitglieder wollen Johannas Fähigkeiten entfesseln und verleiten sie zu immer drastischeren Schritten.

 Bester Genrefilm

Mein Vietnam
Deutschland, 2020 | Regie: Tim Ellrich, Hien Mai

Als das Ehepaar Bay und Tam vor 30 Jahren aus Vietnam nach Deutschland flüchtete, stand die Zukunft ihrer Kinder an erster Stelle. Mit beobachtender Zurückhaltung offenbart der Film wehmütige Verbindungen zur alten Heimat, die sie über Videochats aufrecht erhalten, beim feuchtfröhlichen Karaoke-Abend oder der gestreamten Beerdigungszeremonie.

 Bester Dokumentarfilm (lang)

Milch ins Feuer oder Katinkas Ballenpresse
Deutschland, 2020 | Drehbuch: Justine Bauer

Nichts als Wiesen erstrecken sich am Horizont Katinkas ländlicher Idylle. Hinter der nüchternen harten Arbeit des Bauernlebens kommen allerdings die Probleme der eigentümlichen Landgesellschaft zu Tage, die es erschweren, das Leben einfach hinzunehmen wie es ist.

 Bestes Drehbuch

Sector
Polen, 2020 | Regie: Wojciech Olchowski

Eine atmosphärische Performance führt durch Natur und Zerstörung.

 Bester 360°-Film

Syn Ulicy
Polen/Deutschland/Libanon, 2020 | Regie: Mohammed Almughanni

Der palästinensische Junge Khodor wächst ohne Ausweispapiere im Geflüchteten-Camp Shatila in Beirut auf. Im Ringen um eine Staatsbürgerschaft, sein Recht auf Bildung und Krankenversorgung kommen erschütternde Familiengeheimnisse ans Licht.

 Bester Dokumentarfilm (kurz)

Tinika
Kroatien/Deutschland, 2020 | Drehbuch: Julia Klier, Christoph Krüger

In der Woche vor Ihrer Firmung wird die junge Valentina Zeugin von einem sexuellen Übergriff auf ihre beste Freundin. Die konservative Dorfgemeinschaft sieht darüber hinweg, was Valentina dazu treibt, den Abgründen in ihrer patriarchalen Gemeinde nachzugehen.

 Bester Pitch

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